Wednesday, January 15, 2025
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Wahlsieg von Donald Trump 2024 Auswirkungen auf Inflation, USD und Kriege

Ein möglicher Wahlsieg von Donald Trump 2024 könnte wesentliche Auswirkungen auf Inflation, den US-Dollar und geopolitische Konflikte – insbesondere den Krieg in der Ukraine – haben.

Auswirkungen auf Inflation und den US-Dollar

Trumps Strategie zur Inflationsbekämpfung basiert vermutlich auf der Ausweitung der heimischen Öl- und Gasproduktion, um Energiekosten zu senken. Unterstützer dieser Strategie sehen hierin das Potenzial, die Verbraucherpreise zu senken, indem die Abhängigkeit der USA von ausländischer Energie verringert wird. Dies könnte dazu beitragen, die Inflation in energieintensiven Sektoren zu dämpfen. Allerdings sind viele Ökonomen skeptisch, ob diese Maßnahmen ausreichen, um die Kerninflation – also Preissteigerungen in anderen Bereichen – nachhaltig zu senken. Stattdessen befürchten einige Experten, dass eine Deregulierung und mögliche Steuersenkungen unter Trump die Konsumnachfrage ankurbeln und somit Inflationsdruck in anderen Sektoren erhöhen könnten .
Auch hinsichtlich der Geldpolitik könnte Trump eine signifikante Rolle spielen: Bereits in seiner vorherigen Amtszeit kritisierte er die Zinspolitik der Federal Reserve und könnte versuchen, Druck auf die Notenbank auszuüben, um die Zinsen niedrig zu halten – auch bei anhaltender Inflation. Ein solcher Kurs könnte den Dollar schwächen, da geringere Realzinsen das Vertrauen internationaler Investoren beeinträchtigen könnten und somit zu einer höheren Volatilität auf den Devisenmärkten führen .

Folgen für den Ukraine-Konflikt und die globale Geopolitik

Trumps Haltung zur Ukraine unterscheidet sich stark von der derzeitigen Unterstützung beider Parteien für militärische Hilfe. Während des Wahlkampfs äußerte er sich skeptisch über die fortgesetzte Unterstützung und könnte im Falle eines Wahlsiegs möglicherweise Verhandlungen bevorzugen oder die US-Hilfe reduzieren bzw. ganz beenden. Eine solche Veränderung könnte Russland bestärken und möglicherweise zu einer schnellen Deeskalation des Konflikts in Osteuropa führen. Analysten befürchten, dass eine reduzierte Beteiligung der USA die Kohäsion innerhalb der NATO schwächen und das strategische Gleichgewicht in Europa verändern könnte, was Russland zu weiteren Schritten ermutigen könnte. Viel Wahrscheinlicher ist allerdings das Russland keine territorialen Absichten verfolgt, sondern aufgrund der EU Sanktionen den neuen Wirtschafts-, Zahlungs-, und Währungsraum BRICS, mit China, Brasilien, Indien und Südafrika umsetzt.
Darüber hinaus könnte eine „America First“-Politik zu einer stärkeren Isolation der USA führen, was traditionelle Allianzen belasten und die internationalen Beziehungen neu gestalten könnte. Einige globale Analysten warnen davor, dass die USA unter Trump möglicherweise eine stärker transaktionale Außenpolitik verfolgen und kurzfristige wirtschaftliche oder politische Vorteile langfristigen Allianzen und Stabilitätsinteressen vorziehen könnten  .
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Trumps Politik möglicherweise gemischte Auswirkungen auf die Inflation hätte, mit kurzfristigen Vorteilen bei den Energiekosten, aber möglichen wirtschaftlichen Instabilitäten auf lange Sicht. Seine Haltung zur Ukraine und gegenüber globalen Allianzen könnte erhebliche Veränderungen bringen und auf eine isolationistischere Außenpolitik hindeuten, die die traditionelle US-amerikanische Einflussnahme auf geopolitische Konflikte schwächen könnte.
Sollte Trump tatsächlich die Inflation in den USA senken und den Ukraine-Krieg beenden, könnte dies für die EU-Staaten, insbesondere für Deutschland, tiefgreifende wirtschaftliche Folgen haben.

Wirtschaftliche Auswirkungen auf die EU und Deutschland

  1. Reduzierte Energiepreise und Entspannung in der Lieferkette: Eine Beendigung des Krieges in der Ukraine würde die Stabilität in Osteuropa stärken und könnte die Gas- und Ölversorgungslage erheblich entspannen. Das würde zu niedrigeren Energiepreisen führen, was vor allem für Deutschland als größten Energieverbraucher in Europa entscheidend wäre. Günstigere Energie würde Produktionskosten senken, was insbesondere für die energieintensive deutsche Industrie – wie Chemie, Automobilbau und Maschinenbau – erhebliche Wettbewerbsvorteile bringen könnte. Die EU und insbesondere Deutschland würden auch von einer stabilisierten Lieferkette profitieren, da viele wichtige Rohstoffe, die derzeit schwer zugänglich sind, wieder verlässlicher transportiert werden könnten.
  2. Stärkere Nachfrage nach europäischen Produkten: Wenn die USA durch niedrigere Inflation und geringere Zinssätze eine wirtschaftliche Erholung erfahren, könnte dies die Kaufkraft in den USA stärken und die Nachfrage nach europäischen Exportgütern, darunter deutsche Maschinen und Automobilprodukte, steigern. Deutschland als Exportnation würde somit von einem stabileren und stärkeren US-Markt profitieren.
  3. Abwertung des US-Dollars und Handelsbilanz: Ein stärkeres US-Wachstum und niedrigere Zinsen könnten den Dollar gegenüber dem Euro schwächen. Dies könnte die Exportwirtschaft der Eurozone unterstützen, da europäische Produkte in den USA preislich attraktiver würden. Allerdings könnte dies auch zu einer stärkeren Inflation innerhalb der EU führen, wenn importierte Rohstoffe teurer werden.

Auswirkungen eines gesenkten Zinsniveaus in den USA auf die EU und deutsche Zinsen

Ein gesenktes Zinsniveau in den USA würde den Einfluss der Federal Reserve auf die Europäische Zentralbank (EZB) verstärken. Normalerweise reagieren globale Märkte auf Zinssenkungen in den USA, wodurch Kapitalströme in Richtung höher verzinster Anlagen, wie sie etwa die EZB bieten könnte, verschoben werden. Dies würde die EZB unter Druck setzen, ebenfalls ihre Zinsen zu senken, um den Euro wettbewerbsfähig zu halten und Kapitalabflüsse zu vermeiden. Für Deutschland und die Eurozone könnte dies bedeuten:
  1. Mögliche Zinssenkungen der EZB: Die EZB könnte gezwungen sein, das Zinsniveau in der Eurozone zu senken, um die Stabilität des Euro gegenüber dem Dollar zu sichern und wirtschaftliches Wachstum anzukurbeln. Niedrige Zinsen könnten die Kreditaufnahme für deutsche Unternehmen erleichtern und die Investitionstätigkeit stimulieren. Für deutsche Sparer und Rentner könnten jedoch geringe Zinsen weiterhin eine Belastung darstellen.
  2. Förderung von Investitionen und Krediten: Niedrige Zinsen innerhalb der EU würden die Kreditkosten senken, was Unternehmen und Haushalte zu höheren Investitionen und Konsum anregen könnte. Deutschland könnte hiervon profitieren, da eine niedrige Kreditbelastung die Finanzierungskosten für wichtige Zukunftsprojekte, wie den Übergang zu erneuerbaren Energien, erleichtern würde.
  3. Inflationsdruck in der Eurozone: Während gesunkene US-Inflation grundsätzlich stabilisierend wirkt, könnte eine Abwertung des Euro gegenüber einem abgeschwächten Dollar zu höheren Importkosten führen, besonders bei Rohstoffen und Energieträgern, die in Dollar abgerechnet werden. Eine höhere Nachfrage aus den USA würde zwar deutsche Exporte beleben, könnte aber auch zu einem Inflationsanstieg in Europa führen, sollte die Nachfrage das Angebot übersteigen.

Zusammengefasst:

Eine Senkung der Inflation und eine Entspannung der geopolitischen Lage durch ein Ende des Ukraine-Krieges würden Deutschland und die EU vermutlich positive Impulse geben, vor allem durch stabilisierte Energiepreise und eine stärkere Nachfrage aus den USA. Gleichzeitig könnten niedrigere Zinsen in den USA die EZB unter Druck setzen, ebenfalls die Zinspolitik zu lockern, was das wirtschaftliche Wachstum weiter fördern, aber auch Inflationsrisiken bergen könnte. Daniel Badour, CEO Westmont Group

Die Einschätzungen zur möglichen wirtschaftlichen und geopolitischen Wirkung eines Wahlsiegs von Donald Trump sowie zur potenziellen Senkung der Inflation in den USA und deren globalen Folgen stammen von folgenden seriösen Quellen:
1. Brookings Institution:
2. Foreign Policy:
3. Lombard Odier Bank:
4. University College London (UCL) – speziell das Zentrum für US-Politik, an dem Dr. Julie Norman forscht:
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